Für unsere 3-wöchige Herbstreise hatten wir Fahrradtouren am Neusiedler See und Balaton vorgesehen. Aber ein bisschen Kraxeln sollte auch dabei sein. Doch wo?
Schließlich „entdeckten“ wir in Niederöstreich die Hohe Wand, ca. 20 km westlich von der Wiener Neustadt bzw. 65 km von Wien entfernt. Dieses Gebiet wird mit der Rax den Wiener Hausbergen zugeordnet.
Der Naturpark Hohe Wand ist ein ziemlich kleines Gebiet, ca. 20 km² umfasst das bewaldete Hochplateau, gelegen in einer Höhe von 800 bis 1.135 m. Die gewaltigen Felsabstürze im Süden laden zum Klettern ein. Die z. T. schon über 100 Jahre alten, von Privatleuten angelegten gesicherten Steige , oft nach Wiener Art, mit dem sogenannten Steigbaum versehen sind in den unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden vorhanden.
Dabei ist die effektive Kletterhöhe eher gering und erinnert ein bisschen an unsere Sächsiche Schweiz.
Einen nahgelegenen Campingplatz gibt es nicht, auch kein Touristenbüro, so riefen wir im Gemeindeamt an, erhielten einige Telefonnummern und entschieden uns dann für ein preiswertes Zimmer mit Frühstück in Stollhof bei Familie Berger, direkt unterhalb der Hohen Wand.
Auskünfte zum Naturpark „Hohe Wand“ gibt es bei der Naturparkinfo Tel.: 02638 88545-1
oder im Internet unter www.naturpark-hohewand.at alle anderen Fragen, auch zu Übernachtungsmöglichkeiten kann man bei der Gemeinde Tel.: 02638 88348-1 stellen.
Jeden Tag waren wir dann in diesem Gebiet unterwegs und erkundeten die Klettersteige und beschilderten Rundwanderwege. Begünstigt vom milden Herbstwetter mit der beginnenden Laubfärbung und der ausgezeichneten Lage unseres Quartiers konnten wir ohne Autonutzung trotz der schon deutlich kürzeren Tage Wanderungen von 3 bis 6 Stunden reiner Gehzeit mit im Durchschnitt ungefähr 600 bis 800 Höhenmeter im Auf- und Abstieg unternehmen.
Die Klettersteige sind eher leicht und kurz, Ausnahmen sind der „HTL-Steig“ und die „Blutspur“, die reine, sehr schwere Sportklettersteige sind. Kletterrouten sind in fast allen Schwierigkeitsstufen vorhanden und es gibt auch einen Topo-Führer, der in einigen Gaststätten ausliegt und gekauft werden kann.
Darüber hinaus ist die Hohe Wand ein Eldorado für Drachenflieger und Paraglider.
Auch Regentage sind kein Problem, weil ein Ausflug nach der Wiener Neustadt lockt und , auch eine Eisenbahnfahrt nach Wien oder Sopron in Ungarn auf Grund der guten Infrastruktur zu empfehlen ist.
Ausführliche Informationen zu Kletter-und Klettersteigrouten sind im Internet unter www.bergkraxler.at, www.klettersteig.de und www.bergsteigen.at zu finden.